Dupuytren´sche Kontraktur
Es handelt sich bei dieser gutartigen Erkrankung um eine Knoten- und/ oder Strangbildung in der Hohlhand und entlang der Finger. Diese Veränderungen sind meistens schmerzfrei. Häufig kommt es im Verlauf der Zeit zur sog. Beugekontraktur der Finger. Die Finger können dann nicht mehr - weder aktiv, noch passiv - ausgestreckt werden.
Wer erkrankt an der Dupuytren´schen Kontraktur?
Die Krankheit ist erblich bedingt. Menschen, deren Eltern daran leiden, sind also eher gefährdet, eine Beugekontraktur im Verlauf des Lebens zu bekommen. Wahrscheinlich ist es jedoch so, dass zur geerbten Bereitschaft noch weitere Auslöser hinzukommen müssen, damit die Krankheit auftritt.
Wann tritt die Erkrankung typischerweise auf?
Meistens tritt der Morbus Dupuytren in der zweiten Lebenshälfte auf. Männer erkranken meist früher und auch häufiger als Frauen. In sehr seltenen Fällen tritt die Dupuytren´sche Beugekontraktur bereits bei jungen Erwachsenen auf. In diesen Fällen spricht man von einer Dupuytren´schen Diathese – die Erkrankung verläuft dann meist schneller und intensiver.
Ist eine Vorbeugung möglich?
Nachdem die Ursachen des Morbus Dupuytren letztlich ungeklärt sind, ist eine Vorbeugung derzeit unmöglich.
Gibt es verwandte Erkrankungen?
Es gibt ähnliche bzw. verwandte Erkrankungen:
Der Morbus Ledderhose betrifft die Fußsohlen und verläuft ähnlich wie der Morbus Dupuytren an der Hand. Es muss allerdings bei weitem weniger häufig operiert werden, da es meist bei Knoten und Strängen an der Sohle bleibt und kaum zu Kontrakturen der Zehen kommt.
Die Peyronie-Erkrankung betrifft den Penis. Man sieht bei diesem dem Morbus Dupuytren artverwandten Krankheitsbild teils funktionsbeeinträchtigende Strangbildungen und Formveränderungen entlang des Penisschaftes.
Behandlungsmöglichkeiten
Partielle Fasziektomie
Die sog. partielle Fasziektomie ist die häufigste operative Behandlungsform der Dupuytren´schen Kontraktur. Das kranhafte Gewebe wird möglichst vollständig entfernt. Der Eingriff findet unter Lupenbrillenvergrößerung statt, um feinste Strukturen (v.a. Nerven und Gefäße) sicher schonen zu können. Da es sich um eine offene Operation handelt, ist vom ersten Tag nach der OP an eine Handtherapie notwendig. Die Wundheilung dauert etwa 14 Tage.
Nadelfasziotomie (PNF)
Die PNF (perkutane Nadelfasziotomie) ist eine sehr wenig invasive Technik, bei der ohne Hautschnitt ambulant der vorhandene Strang geschwächt und schlussendlich durchtrennt wird. Leider ist nicht jeder Strang geeignet für diese Technik. Wenn jedoch diese Technik zum Einsatz kommen kann, sind Sie innerhalb von wenigen Tagen wieder in der Lage, am Alltag teilzunehmen.
Sehen Sie hier einen Vortrag von Priv.-Doz. Dr. med. Holger Erne zu dieser Thematik auf dem Weltkongress für Morbus Dupuytren und verwandte Erkrankungen in Miami 2010:
https://www.youtube.com/watch?v=vOSY4FZEJGM
Kollagenase
Bei dieser Methode wird Kollagenase, ein Enzym, das Strangbestandteile (Kollagene) auflöst, in den Strang injiziert. Leider wird das Medikament vom Hersteller seit 2020 in Europa nicht mehr vertrieben.
Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist eine gute Methode für das Anfangsstadium und für junge Patienten mit einer Dupuytren´schen Diathese.
Welche dieser operativen Methoden für Sie persönlich sinnvoll ist und ob sich ein stationärer Aufenthalt empfiehlt, entscheidet sich im Einzelfall.
Kommen Sie gerne, für ein ausführliches Beratungsgespräch vorbei. Sie werden individuell über alle Möglichkeiten und vor allem den richtigen Zeitpunkt der Behandlung informiert.
Wir empfehlen Ihnen außerdem, sich bei der deutschen und internationalen Dupuytren-Gesellschaft zu informieren, deren Mitglied PD Dr. Erne ist: www.dupuytren-online.de
Wann ist eine Behandlung sinnvoll?
Eine Behandlung ist dann sinnvoll, wenn die Veränderungen für Sie störend sind. Kommen Sie gerne zu einem Beratungsgespräch vorbei und informieren Sie sich über die für Sie am besten geeignete Behandlungsform.
Herr Priv.-Doz. Dr. med. Holger Erne wird Sie genau untersuchen, Sie individuell beraten und Ihnen den Eingriff nur empfehlen, wenn er medizinisch wirklich sinnvoll und der richtige Zeitpunkt erreicht ist.
Vereinbaren Sie ein erstes Gespräch unter 089 -597927.
https://www.youtube.com/watch?v=vOSY4FZEJGM
- Durchführung der Operation: ambulant oder eine Nacht in der Klinik
- Anästhesie: Betäubung des Armes (Plexusanästhesie) oder Narkose
- OP-Dauer: etwa 60-90 min
- Nach der Operation: intensive Handtherapie und Ruhigstellung der Finger in Streckstellung für drei Monate (nur in der Nacht)
- Ausheilzeit: wenige Tage (z.B. PNF) - 14 Tage (part. Fasziektomie)
Handchirurgie
- Dupuytren´sche Kontraktur
- Daumensattelgelenksarthrose (Rhizarthrose)
- Nervenkompressionssyndrome – Karpaltunnelsyndrom - Kubitaltunnelsyndrom (Sulcus-ulnaris-Syndrom)
- Das Karpaltunnelsyndrom
-
Chirurgische Eingriffe an der Hand mit
Wide-Awake- Anästhesie (WALANT) - Gelenkersatz Finger/ Handgelenk/ Daumensattelgelenk
- Unfallfolgen
- Nervenverletzungen
- Sehnenverletzungen
- Sehnenenge
- Angeborene Fehlbildungen
- Knochennekrosen (z.B. Morbus Kienböck, Morbus Preiser, Morbus Mauclaire)
- Handgelenkerkrankungen (minimalinvasive, arthroskopische Techniken)
- Handverjüngung